Versicherungen braucht man nicht - oder doch?

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Versicherungsschutz - brauche ich … nicht?!

Immer wieder, gerade zum Jahresende, greifen Journalisten Versicherungsthemen auf. Hierbei werden Preisanstiege und Beratungsmißbrauch kritisiert. Davon abgesehen, daß bereits eine Lokalzeitung inzwischen mehr als 3 Euro am Kiosk kostet, fällt auf, daß viele Artikel oberflächlich, einseitig und oftmals auch falsch sind. Im Gegensatz zu Falschberatung durch Versicherungsmakler haften Journalisten selten für inhaltlich falsche oder tendenziöse Artikel.
Interessanter sind oftmals die Leserreaktionen. Hier eine Reaktion auf einen Artikel in der WELT:
 
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Leserbeitrag
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Lieber Richard K., grundsätzlich haben Sie recht. In der Regel braucht man KEINE Versicherung für ein geringes finanzielles Risiko (zerbrochen Brille, Handy); wobei es bereits bei den genannten Beispielen individuell unterschiedliche Präferenzen gibt. Mein Beispiel für ein statistisch unwahrscheinliches Ereignis ist das Unglück von einem Mikrometeoriten getroffen zu werden (angeblich 1 bekannter Fall in Indien), insofern wäre eine "Ein-Mensch-Meteoriteneinschlagsversicherung", selbst wenn sie nur 1 Euro pro Jahr kosten würde, zu teuer. Anders kann es aussehen: Bei ein Haftpflichtversicherungen/Haftungsfällen, bei Berufsunfähigkeit (mtl. Rente + Altersvorsorge - Leistung in mehr als 80 % der Anträge), der Todesfallabsicherung zugunsten der Familie oder bei Investitionsvorhaben, einer privaten Pflegezusatzversicherung, falls Sie etwa anderes als Schulden vererben möchten etc. . Noch ein Verweis auf die Ursprünge von Versicherungen: Italienische Händler hatten sich zu Gemeinschaften zusammen geschlossen um Seehandel zu betreiben. Die Verlusthöhe und das Verlustrisiko ließ sich besser durch eine Gemeinschaft tragen. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Viele Versicherungen sind Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Gäbe es in Deutschland keine Krankenversicherungspflicht, würden Sie dann eine Krankenversicherung abschließen? KI-Abfrage: "In Deutschland liegen die Preise für eine laparoskopische Blinddarmoperation (minimalinvasiv) bei etwa 2.600 Euro, während die Gesamtkosten für eine einfache Blinddarmoperation nach diagnostischen Fallpauschalen bei 2.676,45 Euro liegen und bei komplizierten Fällen bis zu 4.392,22 Euro steigen können." - Hier könnte man sehr viel Geld sparen, bliebe es im Leben bei einer Blinddarmoperation und ein paar Zahnreinigungen! - Vielleicht sind Sie profunder Kenner unseres Sozialversicherungs- und Rentensystems und/oder im höheren Dienst und haben genug Geld auf der hohen Kante. Dann brauchen Sie tatsächlich keine Versicherung!